Ein Gesell bietet einem Meister seine Dienste an

hochedelgeborener Herr!

Schon lange war es mein sehnlichster Wunsch, in einer großen Stadt und zwar in einer so bedeutenden Werkstätte wie die Ihrige, zur Erweiterung meiner Kenntnisse, Arbeit zu erhalten, und da ich so eben auf der Herberge durch den hiesigen Altgesellen erfahren, daß jetzt eine Stelle bei Ihnen offen ist. So erlaube ich mir, Sie ganz gehorsamst zu bitten, mich als Gesellen bei sich aufnehmen zu wollen. - In meiner Vaterstadt F. habe ich das .....-handwerk erlernt; bin nunmehr seit drittehalb Jahren auf der Wanderschaft, habe die berühmtesten Fabrikstädte besucht, und größtentheils daselbst in Arbeit gestanden. Jetzt bin ich seit acht Wochen hier in K. bei dem Meister Herrn D. in Condition und würde auch gern noch länger hier verweilen, wenn mir nicht die Erlangung der bei Ihnen offenen Stelle zu wünschenswerth wäre. Beifolgend übersende ich zugleich die Zeugnisse meines Wohlverhaltens und bitte ganz gehorsamst um recht baldige gütige Antwort, indem ich verspreche, stets pünktlich und fleißig in meinen Arbeiten zu seyn, so daß Sie es nicht bereuen sollen, mir Ihr Zutrauen geschenkt zu haben.

Mit vollkommener Hochachtung bin ich Ew. Hochedelgeboren gehorsamer Diener N.N. K. den 12. November 1848.

noch ein Brief im ersten Komentar ->